Der Irrglaube, dass man auch wenn man kein Netz hat und daher nicht telefonieren kann, einen Notruf absetzen kann, ist weit verbreitet“, berichtet René Därr vom Satellitentelefoniespezialisten Expeditionstechnik.de. Technisch ist die Sache einfach. Steht in der Gegend, in der man sich befindet, weder das eigene noch ein anderes Handynetz zur Verfügung, sind alle Smartphonefunktionen, für die man Netzverbindung braucht, nutzlos. Das ist meist überhaupt kein Problem. Doch wenn bei Orientierungsproblemen die Online-App nicht arbeitet oder man bei einem Notfall Hilfe herbeirufen will, kann sich die Situation schnell zuspitzen. Die Lösung für Karten-Apps ist einfach. Offline-Karten, also Karten der Region, in der man sich befindet, vorab herunterladen und am Smartphone speichern, garantiert dank GPS auch ohne Netz verlässliche Karteninformationen inklusive des eigenen Standorts. Anders verhält sich die Sache beim Versenden oder Empfangen von Textnachrichten (SMS, E-Mail) oder Telefonaten. Der einzige Ausweg sind Satellitennetzwerke, die zu nützen überall möglich ist, wenn man sich unter freiem Himmel befindet. Drei Lösungswege stehen zur Wahl.
Innovation A*Live
„Ausgangspunkt für die Entwicklung von A*Live war, im Fall kritischer Situationen, früh Aufmerksamkeit zu erzeugen. Da das nicht immer und überall per Handy geht, brauchen wir eine sichere Kommunikationsverbindung, die es nur im Satellitenbereich gibt“, erzählt Markus Schlittenbauer vom deutschen A*Live Entwickler ProteGear. Teil des A*Live Leistungsspektrums ist demnach ein ausgeklügeltes Alarmierungssystem, das individuell einstellbar ist und automatisch ebenso wie manuell Alarm schlagen kann, wenn der Nutzer selbst dazu nicht in der Lage ist. Besonderheit: wo ein Handynetz verfügbar ist, wird dieses genutzt, sonst das Iridium-Satellitennetz. „Unser Anspruch ist, eine überall auf der Welt funktionierende Alarm- und Kommunikationsfunktion zu bieten“, betont Schlittenbauer.
A*Live: Kommunikation (SMS & E-Mails), Routentracking und SOS-Crash-Sensor in einem. Basisfunktionen vom Gerät aus. Details in Kombination mit App am Smartphone. Vorteil: nutzt Satellitennetz nur wenn es kein Handynetz gibt. Kosten: € 498,– (Gerät) und ab € 99,– (jährlich). Mietmöglichkeit € 79,– pro Monat.
InReach von Garmin
Garmin bietet mit InReach ein System zum Senden und Empfangen von Nachrichten, das überall, also auch dort wo es Handynetz gibt, mit dem Satellitennetz Iridium arbeitet. Wichtig ist zu wissen, dass deshalb das Senden/Empfangen je Nachricht einige Minuten dauert. Die Bedienung erfolgt einfach und bequem per Smartphone-App.
InReach: Kosten: ab € 19,99 pro Monat. Geräte: InReach Mini € 349,99. In Reach & GPS-Gerät in Kombination: 66i € 599,99
Satellitentelefonie
Über eines der drei Satellitennetze – Iridium, Inmarsat oder Thuraya – zu telefonieren oder Textnachrichten zu senden bzw. zu empfangen ist die komfortabelste Variante, überall zu kommunizieren. Sofern man unter freiem Himmel ist und Sichtverbindung zum Satellit hat, funktioniert das sehr gut. Es hat allerdings seinen Preis.
Telefonieren via Satellit: Satellitentelefone & Satelliten-Erweiterung für Smartphones € 529,– bis € 1.339,–. Und € 1,– bis € 2,– je Minute. Satellitentelefone zur Miete: pro Tag € 4,50 bis € 5,50