Schlechtes Sehen als Risikofaktor

Mitauslöser vieler Bergunfälle ist schlechtes Sehen. Stolpern wird oft dadurch oder durch falsche Brillen begünstigt und äußert sich etwa als Übersehen von Unebenheiten oder durch Koordinations- bzw. Gleichgewichtsprobleme. „Ich rate, am Berg Gleitsichtbrillen zu vermeiden. Sie bedingen beim Bergabgehen, dass man meist durch die Nahzone zum Boden blickt, der dadurch etwas unscharf ist. Deshalb empfehlen wir Bergsportlern Fernbrillen“, betont Christoph Rauter vom Institut für Sportoptik in Wien. „Wenn eine Brille nicht gut passt, muss das Gehirn dauernd kompensieren“, weiß der Experte. Diese zusätzliche Gehirnarbeit sorgt dafür, dass man schneller ermüdet. Mit direkter Auswirkung auf die Konzentration.

Gebogene Brillen am Berg

„Bei Outdoorbrillen sind gebogene Gläser ratsam, weil sie ein größeres Sichtfeld ermöglichen, seitliche Einstrahlung reduzieren und das für das Gleichgewicht wichtige Periphere Sehen verbessern“, erklärt Rauter. Bei der Wahl der Tönung der Bergsonnenbrille – die Stufen 1 bis 4 stehen zur Wahl – geht es stark um persönliche Sympathie, denn 100 Prozent UV-Schutz bieten sie alle. „Stufe 4 Brillen sind bei längeren hochalpinen Touren empfehlenswert“, so Rauter.

Optische Bergsonnenbrillen

Neben dem Sonnenschutz ist bei Bergbrillen die optische Korrektur von Fehlsichtigkeit wesentlich. Viele Sportsonnenbrillengläser können durch identische, optisch korrigierte Gläser ersetzt werden. Alternativ gibt es Einsätze, sogenannte Clips, die innen an der Sonnenbrille positioniert werden. Darauf setzt etwa der Münchner Sportbrillenhersteller Sziols. „Wir haben ein einzigartiges Sportbrillensystem, das sich aus dem Rahmen und flexibel umrüstbaren Funktionsscheiben zusammensetzt. Erweiterbar ist es um optische Clips mit optischer XL-Panoramasicht“, betont Sziols-Chefin Beate Gabelt.