Den Bergsommer und die alpine Natur vielfältig und bunt erlebbar zu machen, ist mehr denn je ein Gebot der Stunde für Seilbahnunternehmen mit Sommerbetrieb. Welche Outdoor-Trends sind international zu beobachten? Und welche Ausprägungen dieser Trends sind spezifisch in einzelnen Ländern bzw. Weltregionen zu sehen? Mit diesen Fragen hat sich die Österreich Werbung (ÖW) auseinandergesetzt. Zentrale Erkenntnisse mit Relevanz für Sommerbergbahnen im Überblick:
Enorme Sehnsucht nach freier Natur
Weltweit zieht es Menschen hinaus – in die freie Natur. Zum Luftschnappen, sich sanft Bewegen und für Sport. Die Sehnsucht nach Natur, der Wunsch nach realen Outdoor-Erlebnissen sowie nach kleinen, eher sanften Natur-Abenteuern, genannt Microadventures, aber auch danach, einfach gemeinsam Zeit in der Natur zu verbringen, sind Hauptmotive.
Viele Trends haben, laut ÖW, durch die Covid-19 Pandemie einen Boost erfahren. Parallel dazu spielt die Digitalisierung in die Outdoor-Welt immer mehr hinein. Etwa wegen neuer Wearables (moderne GPS-Sportuhren, Smartphone-Apps u.ä.). Mit ihnen lassen sich – was immer beliebter wird – Online-Anleitung und Outdoor-Sport kombinieren oder – gefühlt – ein Stück Natur ins Fitnesscenter oder nach Hause bringen.
Viel Erwartbares & Bekanntes
Wandern und Radfahren boomen im ganzen Alpenraum. Das zeigt sich auch am sprunghaft angestiegenen Interesse, ein Rad oder Mountainbike mit oder ohne E-Unterstützung anzuschaffen. Laufen und Trailrunning sind ebenso im Trend wie Klettern bzw. Bouldern. Häufig werden mehrere der Sportarten ausgeübt, teils auch kombiniert. Motive sind ein Mix aus Gesundheit, Fitness, Freude an der Bewegung, Draußen-in-der-Natur-Sein-Wollen, Entspannung und Stressabbau.
Besonders Chancenreiches
Neben den Massenthemen Wandern und Biken sind besonders beliebte Sportarten Kajak und Kanu, Stand-up-Paddling, auch in eigenen Paddel-Anlagen, oder Ziplines. Briten lassen sich speziell auch fürs Orientierungslaufen oder für Baumwipfel-Wege (Treetop Walks) und Natur- und Tierbeobachtung sowie Picknicks in der Natur begeistern. Bei Niederländern sehr beliebt sind „Straßenfußball“ und „Straßentanzen“, aber auch Waldbaden sowie Outdoor-Trainings mit smarten Wearables (Uhren, App-Fitness-Tracker u.ä.). Spanier freuen sich über Beachvolleyball- und Futsal- (Fußball auf kleinen Anlagen) sowie Yoga- und Pilates-Angebote. Weitere genannte Ideen bzw. Wünsche sind: Entdeckungswanderungen mit kulturellem Bezug, Tagespartys in der Natur, bei „Abenteuer-Trips“ Unentdecktes erleben, Glamping, „Solo-Camping“ und Angeln.
Quelle: „ÖW Global – Outdoor-Aktivitäten und -Trends im Sommer“, 29.4.2021
Trend-Check – KURZMELDUNGEN
Sommer 2021: Top Perspektiven
„Riesige Reiselust und immer positiver werdende Vorzeichen“ ortet der Ruefa Reisemonitor 2021 mit Blick auf den Sommer 2021. Schon Ende des Vorjahres zeichnete sich ab, so Ruefa, dass das Urlaubsbedürfnis enorm ist: 98 Prozent der Befragten gaben an, 2021 zumindest einmal in den Urlaub fahren zu wollen. Erwartet wird ein hoher Anteil von Selbstfahrern. In jedem Fall dürfte Österreich zu den klaren Gewinnern zählen. Denn Urlaub in der Heimat boomt. Gleichzeitig gebe es aktuell noch über 40 Prozent Unentschlossene. Auch deshalb dürfte der „Last Minute“-Anteil besonders hoch sein. Weitere wichtige Erkenntnisse: Die Urlaubsbudgets für 2021 dürften deutlich über den Vorjahren liegen. Man wolle sich etwas Gönnen. Nach dem Motto – es dürfe gerne einmal „ein bisschen mehr an Luxus sein“. Und das Sicherheitsbedürfnis werde heuer besonders groß sein.
Quelle: „Ruefa Reisesommer 2021“, 6.5.2021
WhatsApp enorm verbreitet
92 Prozent der Deutschen nutzen WhatsApp regelmäßig. In der Schweiz sind es gar 94 und in Österreich 93 Prozent. Der beliebte Messenger-Dienst (Text- & Sprachnachrichten sowie Fotoversand, Online-Telefonie u.v.m.) ist international weit verbreitet. Allerdings höchst unterschiedlich. Brasilien ist Spitzenreiter, mit 98 Prozent regelmäßiger Nutzer, vor Spanien (96 Prozent). In Schweden aber liegt die Zahl der Nutzer gerade einmal bei 42 und in den USA überhaupt nur bei 25 Prozent. Die seit 15. Mai 2021 geltenden neuen Datenschutz-Bedingungen sorgen zwar für eine Image-Delle und verärgerte Abwanderer, wohl aber mit wenig langfristiger Auswirkung.
Quelle: „Statista Global Consumer Survey“, 11.5.2021